Diagnose von MS

Multiple Sklerose ist eine Ausschlussdiagnose und basiert im Wesentlichen auf der klinischen Symptomatik sowie auf den Befunden der Magnetresonanztomographie (MRT) bzw. der Untersuchung des Nervenwassers (Liquor).

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Diagnose der Multiplen Sklerose

Voraussetzung für die Diagnose der MS ist der Nachweis einer räumlichen und zeitlichen Dissemination von Läsionen im zentralen Nervensystem (ZNS). Das heißt, dass Läsionen in mindestens zwei MS-typischen Regionen im ZNS zu verschiedenen Zeitpunkten auftreten.1 Die Diagnosestellung erfolgt anhand der sogenannten McDonald-Kriterien.2,3

McDonald-Kriterien2,3

Schubförmige MS

Anzahl SchübeObjektive LäsionenZusätzlich erforderliche Kriterien
≥ 2≥ 2keine
≥ 21Räumliche Dissemination (DIS):
≥ 2 Läsionen in mind. 2 Regionen
oder
weiterer Schub mit Läsion an anderer Stelle
1≥ 2Zeitliche Dissemination (DIT):
gleichzeitiges Auftreten Gadolinium anreichender und nichtanreichender Läsionen
oder
neues Auftreten einer Gadolinium anreichernden Läsion in Folge-MRT
oder
weiterer Schub
oder
Nachweis oligoklonaler Banden im Liquor
11DIS und DIT

Primär progrediente MS

ProgressionZusätzlich erforderliche Kriterien
Kontinuierliche Progression über ≥ 1 Jahr (retrospektiv oder prospektiv festgestellt)und zwei der drei folgenden Kriterien:
≥ 1 Läsion im T2-gewichteten MRT in mindestens einer zerebralen MS-typischen Region (periventrikulär, juxtakortikal, infratentoriell)
≥ 2 spinale T2-MRT-Läsionen
Nachweis oligoklonaler Banden im Liquor